Gesegnete Mahlzeit im „Nordstadt-Netz“ der Werkstattkirche

Das Nordstadt-Netz ist eins von 28 von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau geförderten DRIN-Projekten.

DRIN ist die Abkürzung für Dabei sein - Räume entdecken - Initiativ werden - Nachbarschaft leben. In Kooperation mit den in der Gießener Nordstadt ansässigen Evangelischen Kirchengemeinden Thomas, Paulus und Pankratius kann die Werkstattkirche bereits gute Erfolge in der Gemeinwesenarbeit vorweisen.
Hoher Besuch aus Frankfurt wollte sich vor Ort nun selbst davon ein Bild machen. Herzlich begrüßt wurden die Gäste von der neuen Geschäftsführerin der Jugendwerkstatt Mirjam Aasman. Beim Gespräch mit Pfarrerin Margarete Reinel (Projektleitung), Thomas Jung (Projektmanagement) und Annette Heinz (Projektassistenz) gab es nach inzwischen neun von 36 Monaten Laufzeit Einiges aus dem "Nordstadt-Netz" zu berichten: Die Grußkampagne samt Schirmherrschaften, Grußpaten, Buttons und vielfältigen Aktionen im Stadtteil hat sich schon in der Nordstadt verbreitet. Inzwischen ist auch die mobile Datenbank fertiggestellt und konnte erstmals beim Nordstadtfest "ans Netz" gehen. Es handelt sich dabei um zwei ausklappbare Bänke mit Tisch, die mit Bollerwagen transportfähig sind. Die mobile Datenbank wird nun im Quartier unterwegs sein. Hier sollen Menschen an verschiedenen Plätzen beim Gespräch miteinander in Kontakt kommen und Talente, Wünsche, Ideen und Interessen gesammelt, neu vernetzt und umgesetzt werden.
Mit seinen kreativen und oftmals spontanen Aktionen ist das Team der Werkstattkirche immer ganz nah bei den Menschen, ihren Interessen und Sorgen. Das wurde beim Mittagessen in froher Runde offensichtlich: „Wenn die nicht für mich da gewesen wären, dann ginge es mir heute gesundheitlich nicht so gut.“, sagt Uwe L. „ Die haben immer was für mich zu tun und helfen mir bei meinen alltäglichen Problemen.“ Wolfgang R. meint: „ Ich habe hier gelernt, dass ich selbst anderen viel Freude und Unterstützung geben kann, ich besuche und unterstütze inzwischen Menschen, die ich erst hier durch die Werkstattkirche kennengelernt habe. Mich macht es glücklich, wenn ich anderen Menschen eine Freude machen kann“, fügt er sichtlich stolz hinzu.  Oder Renate B.: „Ich habe als Kind ganz schlechte Erfahrungen mit Kirche gemacht und wollte da nie wieder was mit zu tun haben. Ich hätte nie geglaubt, dass ich mich in einer Kirche mal so wohlfühlen und engagieren könnte!“ sagt die zierliche kleine Frau. „Es ist wirklich doll, wie es im DRIN-Projekt gelingt, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen“, sagt die pensionierte Lehrerin Herhild L. „Ehe ich mich versah, war ich schon mittendrin.“ Quartiersmanager Lutz Perkitny lobt die intensive Zusammenarbeit mit der Werkstattkirche und den nachhaltigen und stets zuverlässigen Einsatz von Bärbel Weigand und Christoph Geist für die Menschen in der Nordstadt. „Wir brauchen diese niedrigschwelligen, aber sehr persönlichen Unterstützungsangebote, die Menschen gezielt begleiten“, meint er, „ wie gut das mit dem Team hier funktioniert, ist immer wieder spürbar an der Wärme und Direktheit, mit der von hier aus gearbeitet wird. Kirche schien mir selten so nah an den Menschen wie hier!“  
Sichtlich zufrieden mit dem Besuch und dem regen Austausch beim Mittagstisch, einer offenkundig „gesegneten Mahlzeit“ konnte Projektmanager Thomas Jung zum Abschluss noch ein schönes Foto mit allen Beteiligten machen. (Fotos: Diakonie Hessen/T.Jung)