Modell-Projekt Dreisprung - In drei Sprüngen in die Ausbildung

Jugendwerkstatt Gießen bringt ihr Know-How ein. Die Jugendwerkstatt Gießen beteiligt sich an dem vom Landkreis Gießen initiierten Projekt Dreisprung, durch das jungen geflüchteten der Berufseinstieg gelingen soll.


Die ersten Teilnehmer haben am 02.01.2017 ihr Praktikum bei den federführenden Unternehmen Lück Gebäudetechnik GmbH, Licher Privat Brauerei GmbH und der BRANOpac GmbH begonnen. Dort erhalten sie an 2 Tagen der Woche während des ersten Sprunges, dem 4-wöchigen Praktikum, Einblick in die Arbeitsprozesse und betrieblichen Abläufe.


Die Ausbildungswerkstatt für Metallberufe der Jugendwerkstatt ergänzt dieses Praktikum wöchentlich für 2 weitere Tage. Hier lernen sie die Grundfertigkeiten der Metalltechnik. Für den letzten freien Wochentag schließt sich eine Sprachförderung bei der ZAUG gGmbH an.


Im zweiten Sprung geht es in eine gut sechsmonatige Förderphase im zukünftigen Ausbildungsbetrieb. „So wollen wir die Ausbildungskandidaten intensiv vorbereiten auf die im Herbst 2017 beginnende Ausbildung zum Elektroniker/ -in, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik“, sagt Sigrid Schneider (3.v.l), Teamleiterin Personal der Fa. Lück. „Es gefällt uns, wie die jungen Männer metalltechnische Grundkenntnisse in der Jugendwerkstatt lernen.
Dieter Reutzel (1.v.l.), Meister in der Ausbildung der Jugendwerkstatt ist von dem hohen Engagement seiner internationalen Ausbildungskandidaten beeindruckt „Sie bringen alle schon berufliche Erfahrung aus dem Bereich Elektroinstallation oder Metallbearbeitung mit. Wir reden viel darüber, dass man in Deutschland halt eine Ausbildung braucht, um beruflich Fuß zu fassen.“


Die jungen Männer, die aus Syrien, dem Irak und Eritrea und Pakistan kommen, möchten alle im dritten Sprung einen Ausbildungsvertrag abschließen und im August mit der Ausbildung beginnen.
Uwe Happel (Mitte), Stabstelle Wirtschaftsförderung im Landkreis Gießen, lobt die Zusammenarbeit der Akteure: „Es gibt Gespräche mit weiteren Betrieben aus Stadt und Landkreis, die Bedarf an Nachwuchskräften und starkes Interesse an dieser Methodik haben.


Mirjam Aasman (2.v.r.), Geschäftsführerin der Jugendwerkstatt, sieht große Chancen in der Kooperation der Jugendwerkstatt mit regionalen Firmen: „Unser Ziel ist es, Betriebe zu unterstützen, Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund oder anderen benachteiligenden Umständen so weit zu fördern, dass sie die Ausbildungsfähigkeit erreichen. Projekte dieser Art bringen dreifachen Gewinn: für die Ausbildungskandidaten, für die Betriebe und für die Region.“